Freitag, 21. Oktober 2011

Schossgebete - Charlotte Roche

Kurzbeschreibung (Quelle: Amazon)

Am liebsten tagsüber und Fenster zu wegen der Nachbarn. So mag es Elizabeth. Ihr Mann macht die Heizdecken auf dem Bett an, dann kann’s losgehen. Sie fährt sofort mit der Hand rein in Georgs XXL-Yogahose. Und ab hier betrügt sie ihre Männer hassende Mutter, die ihr beibringen wollte, dass Sex etwas Schlechtes sei. Hat aber nicht geklappt, Glück für Elizabeth, Glück für Georg. Aber Sex ist ja nicht alles, es gibt auch noch das Essenkochen für ihre Tochter Liza, und es gibt den Exmann, Lizas Vater. Keine geringe Rolle spielen auch ihre Ängste und ihre schrecklichen Eltern. Wobei diese Themen für Elizabeth seit dem Unfall immer zusammengehören. – »Schoßgebete« erzählt von Ehe und Familie wie kein Roman zuvor. Radikal offen, selbstbewusst und voller grimmigem Humor ist es die Geschichte einer so unerschrockenen wie verletzlichen jungen Frau. 
Meinung:
Ich kenne nur wenige Autoren über die so viel gescholten werden wie über Charlotte Roche. So bekam Schossgebete von mehr Leser/innen nur einen Stern (von 5) als fünf Sterne Bewertungen. Dennoch verkauft sich das Buch so gut, dass es auf der aktuellen Bestseller List gelistet ist. Warum lesen wir bzw. ich die Bücher von Charlotte Roche? Ist es der Ekelfaktor? Ist es das gleiche wie bei Verkehrsunfällen mit Toten und Verletzeten, man sollte nicht gaffen und trotz machen wir es?

Gut, ich habe mir das Buch in der Bücherei ausgliehen und wurde gleich etwas seltsam angeschaut und habe mir die Bemerkung anhören müssen, dass Feuchtgebiete schon so ein schlechtes Buch gewesen wäre.


Dennoch hat mich diese Bemerkung nicht vom Lesen abgehalten. Ich schlug das Buch auf und begann mit dem Lesen, von 0 auf 100 (und das nur in wenigen Sekunden) musste ich Lesen, wie die Protagonistin ihren Freund (der auch noch gut bestückt ist) oral glücklich macht. Um mich schocken zu können, muss die Autorin mehr bringen als Oralsex, Fadenwürmer oder Sex zu dritt mit einer Prostituierten (sie, ihr Freund und die ebene erwähnte Prostituierte).

Ich wusste vor dem Lesen, dass das Buch teilweise autobiographisch ist. Anfangs habe ich mich mit dem doch sehr freizügigen Stil doch ein wenig schwer getan.
Doch als die Protagonistin erzählte, wie sie drei Geschwister durch einen schweren Verkehrsunfall verlor, hatte ich ziemliches Mitleid mit Elli (alle weiblichen Mitglieder in der Familie heißen Elizabeth). Um ihr Traum zu verarbeiten, geht sie regelmäßig zu einer Therapeutin, mit der sie auch über ihr Sexualleben redet, dass sie mit ihrem Mann in den Puff geht. Ohne diese Therapeutin wäre sie auch nicht mehr am Leben. Nebenbei erfährt man auch einiges über die schwierige Vater -Tochter Beziehung.

Fazit:

Ich muss gestehen, dass mir das Buch relativ gut gefallen hat. Auch wenn es einige Szenen gab, die ich etwas grenzwertig fand. Wer sich die ganzen Sexszenen wegdenkt, bekommt ein Buch zu lesen, dass einen nicht unberrührt lässt. Ich habe mich von den ganzen negativen Kritiken nicht abhalten lassen, dieses doch etwas spezielle Buch zu lesen. Von mir bekommt es vier von fünf Sternen.


  • Broschiert: 288 Seiten
  • Verlag: Piper; Auflage: 4 (10. August 2011)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 349205420X
  • ISBN-13: 978-3492054201

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